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Heute wäre
Buddy Holly 75 Jahre alt geworden - wäre er nicht bereits 1959, im Alter von nur 22 Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Bis dahin hatte er aber bereits über 10 Singles, darunter
That'll Be The Day, Nummer 1 in England und den USA, veröffentlicht. Und während in den Staaten sein früher Ruhm ganz langsam zu erlahmen schien, war er in England umso beliebter. So war er der erste US-amerikanische Popmusiker, der den großen Teich überquerte, um durch England zu touren.
Keith Richards und die
Beatles zählten zu seinen Fans und
Buddy Holly wurde gleich in mehrfacher Hinsicht zum Vorbild vieler Musiker in den 60er Jahren in England.
Was
Buddy Holly so wichtig machte war seine Unabhängigkeit, die er sowohl kommerziell als auch künstlerisch zu leben versuchte. Er war der erste Musiker, der seine Songs selbst schrieb und seine Platten selbst produzierte. Er befreite sich nicht nur vom Diktat der Musikverlage und Produzenten, sondern er versuchte durch seine gelegentliche Zusammenarbeit mit schwarzen Musikern und der Integration schwarzer Musikelemente (wie etwa Gospel) in seine Musik, die in den USA auch in der Musikindustrie herrschenden Rassenschranken aufzubrechen. Das machte manchen in den Staaten Angst, brachte
Buddy Holly - vor allem in England - durchaus aber auch Anerkennung.
So ist es nicht nur seine Musik, die die Popmusik in den folgenden Jahrzehnten beeinflusste.
Buddy Holly war der erste im Showgeschäft, der mit einer Brille auftrat (was
Elton John angeblich zu seinem Brillenfetisch führte), die
Hollies und die
Beatles benannten sich nach
Buddy Holly (& The Crickets!), ein sehr junger Bob Dylan war Holly-Fan (und sah eines seiner letzten Konzerte), und einen
Bobby Vee oder auch die
Everly Brothers, wären ohne Holly sicher nicht denkbar gewesen.
Buddy Hollys Todestag ging als "
day, the music died" in die Musikgeschichte ein - ein Begriff, den
Don McLean 1971 in seinem Song
American Pie prägte, und in dem er seine Gefühle schilderte, als er von Hollys Tod erfuhr. Für
Don McLean ein Tag, dessen Echo durch die gesamten 60er Jahre widerhallte und irgendwo beim Altamont Festival 1969 bitter verklang. (Eine Reflexion über
American Pie stellt übrigens
Roberta Flacks Killing Me Softly With His Song dar.)
Natürlich wurde auch Hollys Musik gecovert bis sich die Schallplatten bogen. Allen voran natürlich das unsägliche
Peggy Sue. Das ist, wie viele andere Songs, dermaßen durch alle Industriekanäle gequetscht worden, dass man das heute nur noch schwer ertragen kann. Selbst Coverversionen leiden nicht selten unter dieser Verwertungsmaschinerie. In diesem Jahr erschien allerdings eine Compilation,
Rave On Buddy Holly!, die durchaus hörenswert ist und sogar einige Überraschungen bereit hält. Z.B.
Lou Reeds krachige Version von
Peggy Sue oder das völlig umarrangierte
That'll Be The Day von
Modest Mouse. Aber auch
Paul McCartney, dem im Übrigen die Rechte an
Buddy Hollys Songkatalog gehören, überrascht mit seinem bluesigen
It's So Easy! Großartig!
Glücklicherweise ist die Musik vor 52 Jahren dann doch nicht wirklich gestorben!
Das Tracklisting:
1. "Dearest" - The Black Keys
2. "Every Day" - Fiona Apple & Jon Brion
3. "It's So Easy" - Paul McCartney
4. "Not Fade Away - Florence + The Machine"
5. "(You're So Square) Baby, I Don't Care" - Cee Lo Green
6. "Crying, Waiting, Hoping" - Karen Elson
7. "Rave On" - Julian Casablancas
8. "I'm Gonna Love You Too" - Jenny O.
9. "Maybe Baby" - Justin Townes Earle
10. "Oh Boy" - She & Him (2:18)
11. "Changing All Those Changes" - Nick Lowe
12. "Words Of Love" - Patti Smith
13. "True Love Ways" - My Morning Jacket
14. "That'll Be The Day" - Modest Mouse
15. "Well...All Right" - Kid Rock
16. "Heartbeat" -The Detroit Cobras
17. "Peggy Sue" - Lou Reed
18. "Peggy Sue Got Married" - John Doe
19. "Raining In My Heart" - Graham Nash
Das komplette Album kann man unter http://stream.raveonbuddyholly.com vorhören.
Lou Reed: Peggy Sue |
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