Sonntag, 3. Juli 2011

Sommerhit 1971: Riders On The Storm

Im Sommer 1971 war ich zum letzten Mal mit meinen Eltern gemeinsam im Urlaub - wie immer in Österreich. Dort lernte ich ein Mädchen kennen, deren Namen ich leider vergessen habe (es war ein ungewöhnlicher Name, ein norwegischer, wenn ich mich recht entsinne, den ich nie gehört hatte und der mir auch später nie mehr über den Weg lief). Wir verknallten uns ineinander. Und wir hatten ein gemeinsames Lieblingslied: Riders On The Storm.

Dabei haben wir "unser" Lied nie gemeinsam gehört; denn obwohl Ö3 damals ein ziemlich genialer Sender war, konnte man ja nicht ewig vorm Radio ausharren, bis es endlich einmal gespielt wurde. Zumal Radios stets dort standen, wo sich Erwachsene aufhielten. Also sprachen wir über den Song an irgendwelchen "abgelegenen" Orten. Wir wunderten uns über die Gewitter- und Regeneffekte. Sowas hatten wir zuvor nie gehört. Und das Elektropianosolo hatte es uns auch angetan. Sie fuhr aber vor allem auf Jim Morrisons Stimme ab. Als Bravo-Leser wusste ich natürlich, wer Jim Morrison war. Aber Riders On The Storm war der erste Doors-Song, den ich wahr nahm. Und auch später spielte die Musik der Doors und Jim Morrisons keine Rolle in meinem Leben. Alleine das Album L.A. Woman, das ich mir nach diesem Urlaub natürlich sofort kaufte, fand ich sehr gut (ich erinnere mich, dass mich der kraftvolle Sound begeisterte).

Ö3 war es dann auch, der mir den Tod von Jim Morrison am 3. Juli 1971 mitteilte. Das traf mich, auch wenn mir Jim Morrison selbst kaum etwas bedeutete. Er war aber nach Janis Joplin und Jimi Hendrix ein weiterer Angehöriger der Rockmusikanten, die mir immer mehr bedeuteten. Und nun war er tot. Das war das Schockierende. Und es verwirrte mich: Sollte das nun so weiter gehen? Wer wird der Nächste sein?

Wir sprachen damals in Österreich ja nur von der Singleversion. Dass es von dem Song eine viel längere Version gab, erfuhr ich erst, als ich das Album hatte. Und obwohl ich das Glück hatte, diese "Urlaubsbekanntschaft" Wochen später in der Heimat noch einmal wieder treffen zu können, und ich es kaum erwarten konnte, ihr diese lange Version vorzuspielen, war es doch enttäuschend, dass sie das gar nicht mehr so sehr interessierte. Vielleicht, weil der Sommer längst vorbei war.
Riders On The Storm

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